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Ben Willikens Abendmahlsbild "Raum 608" in der Pauluskirche
14.03.2021
10:00
Die Pauluskirche greift die mittelalterliche Tradition auf, das Kreuz während der Passionszeit zu verhüllen. Die Verdunkelung von Gottes Gegenwart durch den Tod Jesu wird so augenscheinlich.
Das wird in der Passionszeit in der Pauluskirche erlebbar im Dialog mit Ben Willikens Bild. In seiner Paraphrase auf Leonardo Da Vincis weltbekanntes Mailänder Fresko wird die Szene durch die irritierende Abwesenheit aller Personen verfremdet. Diese Leere wirft Fragen auf: Ist der Erlöser nicht mehr gegenwärtig erfahrbar? Ist die Welt ein sinnentleerter Ort? Wo ist die glaubende Gemeinschaft, die sich um den Tisch zum Mahl versammelt? Und: Ist der leere Raum ein Ort der Transformation mit Platz für neue Begegnungen?
Ben Willikens zählt zu den wichtigsten gegenständlichen Künstlern weltweit. Sein Thema ist der menschenleere, perspektivisch exakt konstruierte Raum. Über die leeren Räume sagt Willikens stets etwas über die Menschen aus, die in ihnen gelebt oder sich in ihnen aufgehalten haben. Mit dem Gemälde Abendmahl schuf Willikens ein wichtiges Werk der deutschen Nachkriegskunst.
Zur Eröffnung des Kunstprojekts in der Paulskirche mit Ben Willikens Abendmahlsbild "Raum 608" findet dort um 10:00 Uhr ein Gottesdienst und um 11:30 Uhr ein Kunstgespräch statt.
Mitwirkende sind: Andrea Luiking, Pfarrerin für Kulturarbeit an der Paulskirche und Leiterin des Haus der Begegnung, das Kunstteam der Paulskirche, Prof. em. Ben Willikens, Kathrin Weishaupt-Theopold, Leiterin der Kunsthalle Weishaupt, Dr. Isabel Greschat, Direktorin des Museum Brot und Kunst.