Eröffnung der Sonderausstellung "Mäuse - Feinde Freunde Spiegelbilder"

16.07.2020
18:30

Am Donnerstag, den 16. Juli 2020, um 18.30 Uhr lädt das Museum Brot und Kunst zur Eröffnung der Sonderausstellung Mäuse – Feinde, Freunde, Spiegelbilder ein.
Mäuse (und Ratten) begleiten uns Menschen seitdem wir sesshaft sind, und sind uns in alle Teile der Welt gefolgt. Sie fressen Körner, Mehl und Brot und sind bzw. waren deshalb ebenso auf Äckern anzutreffen wie in Speichern, Mühlen, Backstuben und Wohnhäusern: überall da, wo Getreide angebaut und Brot gebacken und gegessen wird.
Das Verhältnis zwischen Menschen und Mäusen ist vielschichtig. Lange wurden die kleinen Nager nur als Feinde und Nahrungskonkurrenten angesehen, man versuchte sie fernzuhalten, zu fangen und zu töten. Katzen, Fallen und Gift wurden gegen sie eingesetzt. Korn und Brot waren kostbar, oft auch knapp. Zudem galten die Tiere als Vorboten von Krankheiten und als Hinweis auf Unrat und Schmutz. Bis heute verursachen Mäuse Angst und Grauen.
Erst im 19. Jahrhundert wurden Mäuse auch als Mitgeschöpfe wahrgenommen, später sogar als possierliche, knopfäugige Tierchen. Besonders Ratten gelten als klug, denn sie überstanden alle menschlichen Anschläge, und in den 1980ern kursierte die Erkenntnis, dass sie sogar einen Atomkrieg überleben könnten.
Im 20. Jahrhundert wurde die Maus, gern auch mit ihrer Gegenspielerin, der Katze, für Comic und Trickfilm entdeckt. Immer ist es die Maus, die wendiger und gewitzter ist als ihre Gegner. Bei Art Spiegelman wurde sie zur Metapher der verfolgten Juden im 2. Weltkrieg, und später für Urban Art Künstler zur Identifikationsfigur.
In vielen Darstellungen mit Mäusen und Ratten geht es um Kampf und Krieg. Auch bei den Visualisierungen von Karl Kraus‘ Schauspiel „Die letzten Tage der Menschheit“ hat sich die Künstlerin Deborah Sengl für weiße Ratten als Protagonisten entschieden. Das Museum zeigt 19 von 24 Szenen dieses Projekts.
Beteiligte Künstler:
Blek Le Rat, Jeff de Boer, Catherine Chalmers, Felix Droese, David Falconer, Joseph Ford, Katharina Fritsch, Günter Grass, Angela Hampel, Hund/ Horn, Christoph Knecht, Dieter Krämer, Dieter Krieg, Ruth Marten, Walter Schels, Reiner Schlecker, Deborah Sengl, Art Spiegelman, Patricia Waller
Zur Einführung spricht Dr. Isabel Greschat, Direktorin des Museums und Kuratorin der Ausstellung. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgen Helga Kölle-Köhler (Stimme) und Reinhard Köhler (E-Bass u. a.).
Die Sonderausstellung wird bis zum 8. November 2020 im Museum Brot und Kunst zu sehen sein und von einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm begleitet.

Die Eröffnung findet unter Berücksichtigung der aktuellen Hygiene-Vorschriften mit Maske und Mindestabstand statt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt bitten wir um Anmeldung unter 0731 69955 oder info@museumbrotundkunst.de