Land und Wirtschaft - wer erntet?

Portraits aus Tansania und Deutschland
17.06.2021 – 08.08.2021

Die Ausstellung „Land und Wirtschaft – wer erntet? Portraits aus Tansania und Deutschland“ ist vom 17. Juni bis zum 8. August 2021 im Museum Brot und Kunst in Ulm zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Die Eröffnung mit einem Impulsvortrag von Agrarwissenschaftlerin Irina Cachay (Frankfurt), findet am 17. Juni 2021 um 19:30 Uhr statt.
Für den Besuch der Veranstaltung ist ein aktueller Testnachweis erforderlich. Das Museum bittet außerdem um das Tragen einer Maske und die Beachtung der Abstandsregeln sowie um das Hinterlegen der Kontaktdaten an der Museumskasse für eine eventuelle Infektionskettennachverfolgung.

Was haben Bäuerinnen und Bauern aus Tansania und Deutschland gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch es gibt sie, die Gemeinsamkeiten: Die EU-Agrarpolitik und die internationale Zusammenarbeit wirken sich auf den Arbeitsalltag aus. Sie verbindet der Druck, der von außen an sie herangetragen wird. Die Ausstellung „Land und Wirtschaft – wer erntet“ zeigt auf 20 Tafeln sehr persönliche Bilder, und Eindrücke aus dem Arbeitsalltag der Bäuerinnen und Bauern. Die Ausstellung ist das Ergebnis mehrerer Recherchereisen in Tansania und Deutschland.
Die Begegnungen mit Kleinbäuer*innen in vier tansanischen und in drei deutschen Dörfern werden in der Ausstellung dokumentiert. „Ich hätte gerne mehr eigenes Land. Zwei weitere Hektare würden schon reichen, um mich und meine Familie zu ernähren und meine Kinder in die Schule schicken zu können.“ sagt Aesemisi Shwelekell aus Tansania und macht mit diesem Zitat ihre Zukunftssorgen deutlich. Auch der Milchbauer Arne Traube (28) aus Niedersachsen hat Sorge um die Zukunft seines Hofes: „Der Milchpreis ist katastrophal“.
Ziel der Ausstellung ist, die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen.

Eine Einführung in die Themen der Ausstellung kann als Vorbereitung des Ausstellungsbesuchs für Schulen und Gemeindegruppen digital gebucht werden.
Im Rahmen der Ausstellung, die vom DiMOE -Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung der evangelischen Landeskirche Württemberg initiiert wurde, gibt es ein breitgefächertes Veranstaltungsprogramm verschiedener Ulmer Organisationen zu aktuellen Agrar- und Ernährungsfragen.

Zur Ausstellungseröffnung beleuchtet Irina Cachay in ihrem Impulsvortrag zur das Anreizsystem der europäischen Agrarzahlungen und zeigt auf, welche Chancen in einer Agrarwende liegen. Denn auch wenn die Einsicht in der Gesellschaft wächst, dass mehr für Klimaschutz, artgerechte Tierhaltung und Erhalt der Vielfalt getan werden muss, gibt es bisher jedoch wenige Anreize von der Europäischen Agrarpolitik, eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.