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Seeds of Art
28.04.2022 – 17.09.2022
"Seeds of Art" is the continuation of the very successful "Seeds of Culture" program, which the Museum of Bread and Art ran in 2021 with the support of the state of Baden-Württemberg. Ten artists in Ulm from various disciplines were invited to create projects which explored themes central to the ethos of the museum and present them to the public. Five of those projects continued to be displayed within the permanent exhibition for several weeks. The projects included the participation of amateurs, i.e. each involved lay people in different ways.
This year, "Seeds of Art" will focus entirely on the visual arts, in keeping with the profile and collection of the museum. Five artists living in Germany, preferably with international roots or involving international collaboration, will be invited to develop a piece that will be displayed temporarily within the permanent exhibition or in one of the special exhibitions that run through the end of 2022. Each artist will also lead a workshop in Ulm between March and September.
Our goal is to augment the museum's collection with outside perspectives and provide external commentary which will in turn give the people of Ulm a fresh approach to the museum.
The project is funded by the German federal government as part of the "Restart Culture" ("Neustart Kultur") program. Additional funding is provided by the Friends of the Museum of Bread and Art (Förderverein Brot und Kunst e.V.).
Einzelprojekte:
Haya Issa, Ranwa Abu Ghoush: Iftar Tablescapes
Die Food Designerinnen aus dem jordanischen Amman gestalten im Museum und im Austausch mit UlmerInnen ein Iftar-Mahl, das orientalische Traditionen und Speisen in ein Mahl mit saisonal-regionalen Zutaten aus Deutschland überführt.
Zugleich entsteht eine Installation für die Ausstellung „Essen als Bekenntnis“, die aus Fotos des Ifars, Gefäßen und Zutaten sowie einer Soundcollage besteht. Sie legt Zeugnis davon ab, dass kulturelle Systeme prinzipiell offen für Umformungen sind, und dass Design Veränderungsprozesse anstoßen und begleiten kann.
In Kooperation mit dem Goethe Institut Ammann und dem Namileh Design Studio.
Aylin Yavuz: Pistazie
Yavuz‘ sensible, mehrschichtige Zeichnung, die sie für das Museum und als Eingriff in die Dauerausstellung angefertigt hat, widmet sich der Pistazie. Sie geht vom Körper aus, dem der Pistazie und dem der ArbeiterInnen, die Hand an sie legen. Sie zeigt ein Netzwerk, das in verschiedenen Schichten Prozesse wie Herkunf, Entstehung, Ernte und Verzehr miteinander verbindet. Schließlich verarbeitet das Werk auch Sinneseindrücke wie Genuss und statistische Import- und Export-Daten. Aylin Yavuz (1983) lebt in Istanbul und künftig in Freiburg.
barbara caveng: Ährenbrot, Granatsplitter und Panzerplätzchen – Kriegsbäckerei
Die Künstlerin setzt sich seit 2003 kontinuierlich mit Krieg und seinen Auswirkungen auf das Leben der Menschen auf individueller und globaler Ebene auseinander. Dabei untersucht sie auch, wie wirtschafliche Interessen die Existenzgrundlage von Menschen zerstören und Hunger als machtpolitisches Instrumentarium genutzt wird. Bereits 2012 realisierte sie die Arbeit Aish (Brot), mit Bezugnahme auf den Krieg in Syrien.
Im Team mit Lana Svirezheva, Maryna Bielinska und Svitelana Svoboda Zvinchenko lädt sie in Ulm lebende Menschen zum politischen Backen ein. Und zur Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir mit Nahrung umgehen und welche Bedeutung der geistigen Nahrung in Form von Literatur und Poesie zukommt. Daraus entsteht eine Installation. barbara caveng (1963) ist Schweizerin und lebt in Berlin.
Kain Karawahn: Kartoffelfeuer-Restauration
Offenes Feuer, an dem Kartoffeln gegart werden und Menschen verschiedener Generationen und Communities miteinander ins Gespräch kommen - weil Feuer schon immer eine Gemeinschaft stiftende, wärmende und nährende Funktion hatte. In seinem Workshop bildet Karawahn Jugendliche zu FeuerpflegerInnen und zu GastgeberInnen am Feuer aus. Sein Projekt fand Eingang in die Ausstellung "Goldmarie und Fürstenkrone - Die Kartoffel in der Gegenwartskunst". Kain Karawahn (1959) lebt in Berlin; seine Arbeit ist Teil der Sonderausstellung „Goldmarie und Fürstenkrone. Die Kartoffel in der Gegenwartskunst“.
Beatrice Schuett Moumdjian: Familienaufstellungen/ Diasporaporträts als Gebildbrot
Für ihre Fotoinstallation, die in die Dauerausstellung des Museums integriert wird, interpretiert die Künstlerin Gebild und Opferbrote sowie Traditionen und Bräuche von Asien über den Balkan bis nach West-Europa. Dabei entwickelt sie neue Formen, um an zeitgenössische Geschichten anzuknüpfen. Neues Brot, neue Opfer, alte Wunden, Mystik, GataKuchen und Weckmann kommen darin vor. Beatrice Schuett Moumdjian (1986) stammt aus einer armenischen Familie in Bulgarien und lebt in Berlin.